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Spendenaktion und Benefize
Als die Initiative 1990 ihr Ziel des »Mahnmals Homosexuellenverfolgung« formulierte, war dies mit der Erwartungshaltung verbunden, dass die Stadt Frankfurt am Main das Projekt realisieren müsse. Es ging um ein Zeichen der Achtung und Anerkennung, das von der Öffentlichkeit eingefordert wurde. Die angespannte Finanzsituation der Kommune Anfang der 90er Jahre machte diese Zielvorstellung allerdings bald zu Nichte. Zwar wurde die von der Stadt beschlossene Förderung der Initiative im Doppelhaushalt 1992/93 fortgeschrieben, der Finanzierungsantrag für den Gestaltungswettbewerb des Mahnmals jedoch fiel bei den Sparverhandlungen der rot-grünen Römer-Koalition unter den Tisch. Ein Stillstand von mindestens zwei Jahren war somit vorprogrammiert und an eine Realisierung des Mahnmal-Projekts in absehbarer Zukunft kaum mehr zu denken.
Die wichtigste Entscheidung der Initiative auf dem Weg zum Mahnmal war daher seinerzeit ihr Entschluss, den Gestaltungswettbewerb aus den eigenen Fördermitteln zu finanzieren und in eigener Regie durchzuführen. Und als ebenso wichtig erwies sich später ihre Entscheidung, auch den Bau des Mahnmals selbst in die Hand zu nehmen und durch eine bundesweite Spendenaktion für seine Finanzierung zu sorgen. Die veranschlagten Kosten für die Umsetzung des Entwurfs von Rosemarie Trockel beliefen sich auf insgesamt 361.000,- DM. Dank einer Zusage der Hessischen Kulturstiftung, sich bei Realisierung des Mahnmals mit einer Summe von 105.000 DM zu beteiligen, konnte bald ein knappes Drittel der Gesamtkosten abgedeckt werden. Es klaffte aber noch eine Finanzierungslücke von rund 250.000,- DM, als sich die Initiative zu ihrer Spendenaktion entschloss.
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